Pflicht zur Arbeitszeiterfassung: Wie deutsche Unternehmen reagieren – und was sie jetzt brauchen

Pflicht zur Arbeitszeiterfassung - Wie deutsche Unternehmen reagieren

Seit dem Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts zur Arbeitszeiterfassung im September 2022 hat sich in deutschen Unternehmen einiges bewegt. Der Digitalverband Bitkom hat im Juni 2025 eine aktuelle Umfrage veröffentlicht, die zeigt, wie weit Unternehmen in der Umsetzung sind – und welche Herausforderungen sie dabei sehen.

Ein neues Pflichtfeld: Arbeitszeiterfassung

Lange war Arbeitszeiterfassung für viele Unternehmen ein Randthema – insbesondere bei Vertrauensarbeitszeit oder mobilen Arbeitsformen. Doch das Bundesarbeitsgericht hat im Jahr 2022 klargestellt: Arbeitgeber sind verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit systematisch zu erfassen. Die gesetzliche Umsetzung steht noch aus, doch viele Unternehmen handeln bereits jetzt.

74 % der Unternehmen setzen Zeiterfassungssysteme ein

Die Bitkom-Studie zeigt:

Drei von vier Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten nutzen inzwischen ein Zeiterfassungssystem.

Das ist ein massiver Anstieg: Vor dem Urteil im Jahr 2022 lag der Anteil bei lediglich 30 %. Weitere 21 % der Unternehmen planen die Einführung eines Systems noch bis Ende 2025. Nur 2 % wollen auf die gesetzliche Konkretisierung warten.

Welche Systeme kommen zum Einsatz?

Die Unternehmen setzen dabei auf unterschiedliche Technologien – je nach Arbeitsmodell und digitalem Reifegrad. Die folgende Grafik zeigt die meistgenutzten Systeme im Überblick:

Am häufigsten genutzt werden:

  • PC-gestützte Systeme (31 %)
  • Stationäre Terminals mit Chip/Fingerabdruck (24 %)
  • Smartphone-Apps (18 %)
  • Klassische Stempeluhren (19 %)
  • Excel-Listen oder handschriftliche Erfassung (29 % zusammen)

Die Tendenz ist klar: Digitale Lösungen setzen sich durch – sie ermöglichen eine einfache Bedienung, mobile Nutzung und datenschutzkonforme Auswertungen. 

Zwischen Vertrauen und Kontrolle: Bedenken bleiben

Trotz aller Fortschritte sehen viele Unternehmen Herausforderungen in der Umsetzung. Die drei größten Sorgen sind:

  • Verlust von Vertrauensarbeitszeit (65 %)
  • Schwierigkeiten bei der minutengenauen Erfassung in der Wissensarbeit (55 %)
  • Gefühl verstärkter Kontrolle bei Mitarbeitenden (41 %)

Dr. Ralf Wintergerst, Präsident von Bitkom, bringt es auf den Punkt:

„Wir dürfen die Arbeitswelt nicht nach Maßstäben des Industriezeitalters organisieren. Wissensarbeit lebt von Eigenverantwortung und fließenden Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.“

Diese Aussagen zeigen: Es braucht Lösungen, die gesetzliche Anforderungen erfüllen – ohne Mitarbeitende zu demotivieren. 

Wunsch an die Politik: Modernisierung statt Bürokratie

Die Unternehmen fordern mehr Flexibilität im Arbeitszeitgesetz:

  • 82 % sprechen sich für eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit aus.
  • 49 % wünschen sich Ausnahmen von der elfstündigen Ruhezeit.
  • Und eine große Mehrheit möchte die Vertrauensarbeitszeit weiterhin ermöglichen.

Diese Erwartungen decken sich mit dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung, in dem eine „unbürokratische elektronische Arbeitszeiterfassung“ angekündigt wurde. Nun ist der Gesetzgeber am Zug.

Die Chance:

Digitalisierung sinnvoll nutzen.

Für viele Unternehmen ist die verpflichtende Zeiterfassung mehr als nur eine gesetzliche Anforderung – sie ist auch ein Anstoß zur digitalen Modernisierung.

Moderne Systeme wie Timemaster bieten hier entscheidende Vorteile:

  • Rechtskonformität: Sicherstellung der gesetzlich geforderten Erfassung.
  • Flexibilität: Zeiterfassung per App, PC oder Terminal – ideal für Büro, Produktion oder Außendienst.
  • Effizienz: Automatische Auswertungen, klare Reports und Entlastung für die Personalabteilung. 

Fazit:

Arbeitszeiterfassung wird zum Standard – und zur Chance

Die Bitkom-Zahlen zeigen: Die Zeit läuft. Unternehmen setzen zunehmend auf digitale Zeiterfassung – getrieben durch rechtliche Vorgaben, aber auch durch den Wunsch nach klaren Strukturen und mehr Effizienz.

Wichtig ist jetzt eine Umsetzung, die Vertrauen schafft, flexibel bleibt und rechtssicher ist. Systeme wie Timemaster können genau das leisten – als professioneller Partner für die Zukunft der Arbeitszeiterfassung. 

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